Welche Vorteile bietet IO-Link in der industriellen Kommunikation?
IO-Link-Architekturen bieten zahlreiche Benefits, die von der Optimierung der Produktionsprozesse bis hin zur Reduzierung von Wartungskosten reichen:
Optimierung des Produktionsprozesses durch Kommunikation bis in die unterste Feldebene
Flexibilität, Produktionsperformance und Fernwartbarkeit sind wichtige Leistungsparameter von Maschinen bzw. Anlagen. Durch Sensoren mit IO-Link wird dem Anlagenbetreiber nun auch die unterste Feldebene zugänglich. Mit minimalem Aufwand lassen sich Sensorinformationen, Konfigurationsparameter und Diagnosedaten abrufen, um Anlagenzustände optimal bewerten zu können.
Reduzierung der Montage- und Inbetriebnahmezeiten
Durch den Einsatz von IO-Link kann der Aufwand für Montage und Inbetriebnahme deutlich reduziert werden. Möglich wird dies durch die vereinfachte Verkabelung und die Option, die Inbetriebnahme durch Parameterhaltung und -duplizierung zu automatisieren.
Bei der Montage werden fertig konfektionierte Kabel verwendet, wodurch keine Eigenkonfektionierung mehr notwendig ist und Fehlerquellen vermieden werden. Die Inbetriebnahme ist ebenfalls automatisiert möglich, da die Parameter in Sekundenschnelle heruntergeladen werden können und im Gerät verfügbar sind.
Durch die Feldbusunabhängigkeit sinkt die Lagervielfalt erheblich und jeder Sensor hat durch die IODD sozusagen immer seinen „Personalausweis" mit dabei.
Steigerung der Anlageneffizienz durch maximale Transparenz bis zur Sensorebene
Zeiten, in denen Anlagen aufgrund eines ausgefallenen Sensors unerwartet stillstehen, gehören mit modernen IO-Link-Systemen der Vergangenheit an. Schließlich helfen die in den Sensoren enthaltenen Funktionen wie Betriebsstundenzähler, Schleppzeiger sowie Fehler -und Kurzschlusserkennung dabei, kritische Sensorzustände rechtzeitig zu erkennen und zu beheben, sodass die Anlageneffizienz deutlich steigt.
Mit IO-Link besteht die Möglichkeit, sowohl zyklische als auch azyklische Daten mit übergeordneten Ebenen auszutauschen. So können zum Beispiel Parameterdaten während des laufenden Betriebs in einen Sensor geladen oder Diagnosedaten ausgelesen werden. Dank einer Übertragungsgeschwindigkeit COM3 mit 230,4 kBaud und Zykluszeiten von teilweise weniger als 1 ms sind Daten schnell ausgetauscht und stehen in Sekunden zur Verfügung.
Zuverlässige Sensoridentifikation durch IO-Link Device ID & IODD
Die Device ID ist eine vom Hersteller zugewiesene eindeutige Kennung für jedes IO-Link Device. Sie ermöglicht es dem Master, das angeschlossene Device eindeutig zu identifizieren und die passende Gerätebeschreibung (IODD – IO Device Description) zuzuordnen.
Sobald der Import der IODD in den Master durchgeführt ist, kennt der Master alle Eigenschaften des Devices. Bei einem Sensor können dies Eigenschaften wie Sensortyp (Temperatursensor, Drucksensor etc.), Messbereich oder die Genauigkeitsklasse sein. Die IODD enthält außerdem verschiedene Informationen zum Hersteller des Gerätes, wie beispielsweise den Herstellernamen, das Herstellerlogo oder die URL des Herstellers. Wird ein Sensor an einen Master Port angeschlossen, erfolgt ein Abgleich der Device IDs.
Passt die Device ID des Sensors nicht zu der für diesen Port hinterlegten IODD, wird dies sofort erkannt und ein Fehler gemeldet. Somit kann beispielsweise das Vertauschen eines Sensors mit unterschiedlichen Messbereichen oder Genauigkeitsklassen sofort festgestellt werden. Der „falsche“ Sensor kann dadurch direkt nach der Montage getauscht werden und nicht erst im laufenden Betrieb, wodurch Stillstandzeiten reduziert werden.