Wie wählt man den richtigen STB für thermische Prozesse aus?
Die Wahl des richtigen Sicherheitstemperaturbegrenzers hängt maßgeblich von den Anforderungen der spezifischen Anwendung ab. Zu den wichtigsten Kriterien zählen:
Temperaturbereich
Bei Anlagen zum Heizen liegt die Abschalttemperatur immer über der normalen Betriebstemperatur, aber unter der zulässigen Höchsttemperatur der Anlage. Befinden sich die Temperaturen (beispielsweise Betriebstemperatur und Abschaltpunkt) zu nahe beieinander, werden aufgrund der Schaltpunkttoleranzen elektronische STBs benötigt, die exakt bei der eingestellten Temperatur schalten.
Mit den Thermostaten, die als STB ausgeführt sind, kann auf eine Temperatur von maximal 600°C begrenzt werden. Höhere Temperaturen schließen diese Systeme aus.
Bei Anlagen mit schnellen Temperaturanstiegen muss auch der STB die Temperatur möglichst zügig ermitteln – ansonsten werden die Anlagen erst bei einer zu hohen Temperatur abgeschaltet. In diesem Fall sind schnell ansprechende Temperaturfühler erforderlich. Dies wird beispielsweise durch die Verwendung von Temperaturfühlern mit geringer Masse und den Verzicht auf zusätzliche Schutzhülsen erreicht.
Schaltleistung
STBs steuern in der Regel ein Leistungsschütz an und schalten nur äußerst kleine elektrische Leitungen. In sehr kleinen Anlagen schalten sie aber auch die Gesamtleistung für die Heizung (z. B. 10 A bei AC 230 V). In diesem Fall muss dafür gesorgt werden, dass der Maximalstrom nicht überschritten wird.
Interne Sicherung bei elektronischen Sicherheitstemperaturbegrenzern
In elektronischen STBs befindet sich eine Schmelzsicherung, die in Reihe zu dem Schließerkontakt geschaltet ist. Wird über den Kontakt und die Schmelzsicherung ein unzulässig hoher Strom geführt, wird die Sicherung zerstört und der STB kann über seinen Kontakt die Heizung nicht mehr einschalten. Durch diesen Aufbau wird vermieden, dass der Kontakt durch einen Überstrom zerstört wird und so beispielsweise dauerhaft geschlossen ist. Ist die Schmelzsicherung zerstört, bleibt die Heizung abgeschaltet – der STB ist dann aber unbrauchbar und muss ausgetauscht werden.
Zulassungen
Oft werden Sicherheitstemperaturbegrenzer vom Anlagenbauer eigeninitiativ integriert, um die Anlage vor Beschädigungen zu schützen. In vielen Fällen sind sie aber auch vorgeschrieben und müssen über bestimmte Zulassungen und Zertifizierungen verfügen. Für wärmeerzeugenden Anlagen ist in Europa die Einhaltung der DIN EN 14597 entscheidend.
In explosionsgefährdeten Bereichen, wie z. B. in der chemischen Industrie oder in Gasanlagen, ist zusätzlich eine ATEX-Zulassung verpflichtend.
Für den Export in die USA oder nach Kanada kann eine UL- oder CSA-Zertifizierung erforderlich sein.